Nach mehr als 37 Jahren kassenärztlicher Tätigkeit als Kinderärztin sage ich tschüss.
Liebe Kinder, liebe Jugendliche,
liebe Eltern,
der 23. Dezember wird der letzte Arbeitstag in meiner Praxis sein. Es sind sehr gemischte Gefühle, die mich dabei begleiten. Zum einen weiß ich genau, dass mir meine kleinen Patienten unendlich fehlen werden. Nach jedem Urlaub, nach jeder Unterbrechung habe ich mich immer auf das Lächeln meiner Patienten gefreut.
Was mich jedoch mit grenzenloser Erleichterung erfüllt, ist das Ende des Kampfes mit einer Bürokratie, von der uns die vielen Politiker versprochen hatten, dass sie eingedämmt werden müsse. Inzwischen frisst sie zu viel wertvolle Zeit, die eigentlich den Patienten geschuldet wäre. Dazu ein Umgangston der verschiedenen Kassen, Behörden und Versicherungen, welche nicht selten jede Höflichkeit vermissen ließen. Zu guter Letzt hat die Pandemie hat meine drei letzten Berufsjahre um ein Vielfaches komplizierter gemacht.
Meiner jungen Nachfolgerin Petra Ratzinger wünsche ich für all dies Kraft und Durchhaltevermögen. In den 3 Jahren, die wir gemeinsam praktiziert haben, durfte ich feststellen, dass sie nicht nur eine überaus sympathische und liebevolle Persönlichkeit ist, sondern dass sie für die Arbeit in meiner Praxis bestens ausgebildet ist. Ich kann mir keine bessere Hüterin für mein Lebenswerk vorstellen. Sie sind bei ihr und bei unserem wundervollen Praxisteam in den besten Händen.
Ich freue mich darauf, frei von der Verantwortung als Praxisinhaberin mit voller Konzentration auf meine Patienten und meine ärztliche Arbeit in dieser Praxis weiterhin in Vertretung tätig werden zu dürfen. Wir werden uns nicht aus den Augen verlieren.
Mit Wehmut und Stolz über das Erreichte,
Ihr alte Kinder- und Jugenärztin,
Dr. Anita Renz